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Inhalte für den Unterricht an Bonner Schulen

Auf unserer Webseite stehen die Unterrichtsmaterialien für die Lehrkräfte zum Download bereit.

Die Geschichte der Beueler Weiberfastnacht könnte im Unterreicht anhand von 4 zentralen Themenfeldern erarbeitet und weitergetragen werden.

Wie alles begann.

Die Geschichte der Beueler Weiberfastnacht

In früheren Zeiten hatten die Männer das Sagen, bestimmten über alle Dinge und unterdrückten die Frauen. In Beuel gab es damals viele Wäschereien. Die Frauen arbeiteten und schufteten dort, wuschen, reinigten und bügelten die Wäsche, die Menschen oder Firmen in den Wäschereien abgaben. Es war eine körperlich schwere und mühselige Arbeit. Es gab Waschbretter und Waschzuber (Bütt), elektrische Waschmaschinen oder Bügeleisen gab es noch nicht. Alles musste mit den Händen gewaschen, auf Brettern gerubbelt und teils auf Steine geschlagen werden. Dies führte zu wunden, aufgeweichten und teils offenen Fingern und Händen bei den Wäscherinnen. Anschließend wurde die Wäsche auf den grünen Wiesen am Rhein von den Wäscherinnen ausgelegt und von der Sonne geblichen, sodass die Wäsche strahlend weiß wurde und den besonderen „Beueler Duft“ annahm. Die Aufgabe der Männer war es, die Wäsche per Schiff über den Rhein wieder zu den Besitzern zurückzubringen.
Im Jahr 1823 fuhren die Beueler Männer die Wäsche nach Köln aus und blieben zum Karneval feiern dort. Dabei gaben sie das ganze Geld, das sie für die Wäsche erhielten und welches in die Wäschereien gebracht und verteilt werden sollte, wieder aus und „verprassten“ es. Das empfanden die Wäscherinnen als ungerecht und unfair. Die Frauen wollten auch selbstständig sein, eigene Interessen verfolgen können, unabhängig sein und respektiert werden. Sie wollten die gleichen Rechte und Freiheiten wie die Männer haben: Alle Menschen sollten gleich behandelt werden und niemand über mehr oder weniger Rechte verfügen. 1823 schmiedeten die Wäscherinnen einen Plan für das kommende Jahr. Sie entschieden sich, am Donnerstag vor den jecken Karnevalstagen 1824 nicht zu arbeiten, sondern sich zu feiern. Und so geschah es, dass die Wäscherinnen an diesem Donnerstag im Jahre 1824 zusammensaßen, feierten, Witze machten, zum Kaffeeklatsch zusammen kamen und vielleicht auch über die Männer sprachen. Durch dieses Ereignis gründeten die Frauen damals ein Fest, das wir heute noch feiern: die Weiberfastnacht. Sie zeigten ihren Widerstand und ihr Aufbegehren gegen die Männer und deren Verhalten ihnen gegenüber mit Holzlöffeln, die sie dabeihatten und wie Schwerter in die Luft streckten. Seitdem feierten die Wäscherinnen und später sehr viele Frauen sich selbst. Der Tag und das Fest der „Weiberfastnacht“ war bei uns in Beuel geboren und ist ein Ausdruck der Emanzipation der Waschfrauen des 19. Jahrhunderts. Der Karneval ist eine Persiflage oder „Veräppelung“ des preußischen Regimes. Die Menschen lehnten sich hiermit gegen die Machthabenden auf und veralberten diese. An Rosenmontag im Jahre 1823 wurde das erste Mal organisiert Karneval gefeiert. Der organisierte Karneval sollte allen Menschen helfen, den Alltag mit all seinen Sorgen, Nöten und Ängsten zu vergessen und für ein paar Stunden oder Tage in eine andere Welt „einzutauchen.“ Karneval bedeutet die Akzeptanz eines jeden Menschen: Mir sin eins! Es geht bei Sitzungen und Karnevalsumzügen darum, gemeinsam Spaß zu haben und viel zu lachen. Dies ist die Magie der närrischen Zeit.
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Das Handwerk

Beuel war schon immer bekannt als Stadt des Handwerks. Vor allem das Wäschewaschen war in Beuel eine große Einnahmequelle. Die Waschfrauen haben die Wäsche in großen Waschbütten (Waschbecken aus Holz oder Zink) mit Rheinwasser gewaschen. Zur Hilfe hatten sie zum Beispiel Waschbretter und große Kochlöffel aus Holz, damit konnten sie den Dreck („Knies“) herausreiben und die Wäsche gut mit dem Wasser vermengen. Heute macht das eine Waschmaschine ganz automatisch. Nachdem die Wäsche gewaschen wurde, musste sie auch getrocknet und gebügelt werden. Die große Wäsche, wie zum Beispiel Bettlaken und Tischdecken wurden groß auf den Beueler Wiesen am Rhein ausgelegt. Dort konnten sie gut trocknen und wurde gleichzeitig durch die Sonneneinstrahlung geblichen, also wurde die Wäsche noch heller und strahlender. Anschließend haben die Wäscherinnen die Wäsche durch eine Mangel gezogen, die Mangel ist sozusagen ein großes Bügeleisen, das die Wäsche plattdrückt und alle Falten und Knitter in der Wäsche beseitigt. Zuletzt wurde die Wäsche ordentlich gefaltet und zusammengelegt, sodass sie zurück zu den Besitzern gebracht werden konnte. Häufig haben die Besitzer etwas mehr Geld gehabt und in den größeren Städten wie Köln gewohnt. Dort haben dann die Männer der Waschfrauen die saubere Wäsche abgeliefert.

Insgesamt ist das Handwerk der Waschfrauen körperlich sehr anstrengend und schwer. Die nasse Wäsche wiegt schließlich noch einmal mehr als trockene Wäsche. Außerdem mussten die Waschfrauen bei allen Temperaturen draußen Wäsche waschen.

Damenkomitees

Ab 1824 fingen die Frauen an Weiberfastnacht von Zuhause loszuziehen und sich zu treffen und zu feiern. Die Wäscherinnen wollten in eine andere Rolle schlüpfen, eine Rolle spielen und einen Tag jemand anderes sein. Daher verkleideten sie sich und hatten viel Spaß. Unter dem Motto: Wir sind alle gleich jeck! Sie gründeten das Alte Beueler Damenkomitee. Mit der Zeit gründeten sich in Beuel immer mehr Damenkomitees, in denen sich viele Frauen zu einer Art Verein zusammen taten, organisierten und gemeinsam Spaß hatten, anderen halfen und Gutes taten. Früher waren die Frauen den Männern untergeordnet und mussten diese um eine Unterschrift bitten, zum Beispiel, wenn eine verheiratete Frau arbeiten gehen wollte. Das Wort Möhn bedeutet verheiratete Frau. Heutzutage heißt die Vorsitzende aller Beueler Damenkomitees Obermöhn. Im Jahre 1957 wurden es so viele Damen, dass ein Umzug, der Weiberfastnachtsumzug, in Beuel, organisiert und gemeinschaftlich losgezogen wurde. Diesen Weiberfastnachtsumzug gibt es nur in Bonn-Beuel. Die Wäscherprinzessin ist die Tollität dieses Umzuges und des Brauches in Beuel.
Es gibt in keiner anderen Stadt einen Weiberfastnachtsumzug oder eine Wäscherprinzessin.

Seit 1957 wird jedes Jahr an Weiberfastnacht in Beuel das Rathaus von der Wäscherprinzessin und ihrer Gefolgschaft erobert. Dieses Theaterstück erinnert an die Machtübernahme der Frauen, früher der Wäscherinnen. Beim Rathaussturm „schmeißen“ die Frauen die Männer aus dem Rathaus und übernehmen die Macht über Beuel für einen Tag.

Wäscherprinzessin

Die Wäscherprinzessin ist eine Symbolfigur, die 1958 in Beuel als Tollität ins Leben gerufen wurde und an die Historie, also den Ursprung der Weiberfastnacht erinnern soll. Ihr blaues Kleid erinnert an den Rhein, ihre weiße Spitze an die weiße Wäsche, die in Beuel gewaschen wurde und ihre Kopfhaube und ihre Kopfbedeckung an die Wäscherinnen. Auch die Wäscherprinzessin besitzt ein Zepter mit dem sie regieren, also bestimmen kann. Dieses Zepter ist das Bröckemännche, das eine Symbolfigur für den Beueler Widerstand darstellt. Die Rheinbrücke wurde damals, um 1898, von den Bonnern bezahlt. Die Beueler beteiligten sich nicht an den Kosten. Als Protest dagegen brachten die Bonner das Bröckemännche an der Brücke an, das den Menschen aus Beuel seinen Hintern zeigte. Eines Tages, nach dem zweiten Weltkrieg, tauchte das Böckemännche zum 125jährigen Jubiläum der Beueler Weiberfastnacht in Beuel wieder auf. Die Menschen aus Beuel nutzen das Bröckemännche für sich und demonstrieren damit ihre Verrücktheit („Jeckigkeit“) und zeigen, dass sie Protest und Meckereien trotzen können.
Bei Karnevalszügen wird Kamelle geworfen. Dies ist der Gedanke des Gebens, Teiles und Verschenkens von Süßigkeiten vor der christlichen Fastenzeit, der Zeit des Verzichts ist. Daher ist der Veilchendienstag (Karnevalsdienstag) der letzte Tag, an dem gefeiert wird, bevor am Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt. Auch Orden gehören zum Karneval dazu. Sie sind eine Tradition und werden an Menschen verschenkt, die etwas für das Brauchtum getan und geholfen haben. Die Orden symbolisieren eine Geringschätzung militärischen Benehmens und dem übertriebenen Prunk, den Machthabende früher hatten.
Die Wäscherprinzessin hat in jedem Jahr einen eigenen, neuen Orden und Anstecker, die sie verteilt.

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Loss mer singe für Pänz

Bönnsch füe Pänz kütt noh Beuel

200 Jahre Beueler Wiever Fastelovend ist Beweggrund für den Festausschuss Bonner Karneval seinen beliebten Bönnschunterricht auch hier an die Grundschulen zu bringen.

Bönnsch ist die Sprache der Bonner und wird in Beuel „och jeschwad“ (gesprochen). Unser Unterricht vermittelt den Kindern spielerisch die Muttersprache der Bonner. Und damit ein Gefühl für ihre Heimat. Die Heimat wo sie aufwachsen, zur Schule gehen, ihre Freunde und ihre Familie haben. Mit viel Freude und Gesang erklären wir den Kindern was Muttersprache bedeutet. Was Bönnsch mit Bonn und Beuel zu tun hat, warum welcher Brauch in Beuel und Bonn entstanden ist.

Kurzum: Heimatkunde bzw. Sachunterricht mit viel Musik und Gesang.

Denn Musik transportiert Inhalte anders – auf einer emotionalen Ebene. Töne, Musik und Reime werden von den Kindern viel einfacher verinnerlicht.

Und an schöne Lieder erinnert man sich sein Leben lang.

Falls noch Fragen bestehen, können Sie mir gerne mailen boennsch@festausschuss.de

Mit besten Grüßen

Joe Tillmann, Projektleiter Bönnsch füe Pänz

 

Projektbeschreibung und Ablauf des Bönnschunterrichts

 

Die Bönnschlehrer kommen innerhalb des normalen Unterrichts in die einzelnen Schulklassen. Der Unterricht ist einmalig. Folgestunden, aufbauend auf dem Erlernten, können nach Ansprache erfolgen.

Wir Bönnschlehrer verstehen uns als Gastdozenten in Sachen Bönnsch/Bonn/Beuel und wollen so Anstoß geben das Thema zu vertiefen.

Unser Unterricht richtet sich an die Klassen 2-4. (Erstklässler nach Rücksprache)
Wir unterrichten jede Klasse einzeln in einer Doppelstunde.

Mit Hilfe unserer Lieder  erläutern wir spielerisch die Regeln, Aussprache und Besonderheiten der Bönnschen Sprache. Neben der Sprache, ist Historisches, Brauchtümer und alles was Bonn und Beuel so liebens- und lebenswert macht, ein großer Themenblock. Kindgerechte Lehrmittel wie Bilderrätseln, Vokabelmemorys und Bewegungsspiele ergänzen unser Angebot.

Das Unterrichtsmaterial bekommen Sie als Pdf, bzw. MP3. Bitte kopieren Sie für jede Klasse eine ausreichende Anzahl an Arbeitsblättern. Ferner sollte in jeder Klasse eine CD mit den Liedern verbleiben. Denn es dient auch später zur Vertiefung in den Klassen. Es wäre sehr wünschenswert wenn wirklich jede Klassen einen Satz hat, da je nach Intensität und Ablauf des Unterrichts manchmal Unterrichtsstoff zur Erarbeitung für den Klassenlehrer bleibt.

Die Erfahrung hat uns gelehrt, wie wichtig es ist, dass die Klassenlehrer aktiv am Unterricht teilnehmen. Nur so können wir einen ruhigen und konzentrierten Unterricht garantieren.

Auch wäre es wichtig, dass die Klassenlehrer den Stoff mit lernen. Denn unser Wunsch ist, dass die Lehrer den erlernten Stoff (hier insbesondere das Lied) weiter mit den Kindern üben und vertiefen.

Bitte füllen Sie das angehangene Formular mit Ihren Terminwünschen aus. Gerne auch nur Zeitfenster. Wichtig für uns ist, wie viele Klassen und welche Jahrgänge teilnehmen und welche Vorkenntnisse die Schüler haben. Das Formular senden Sie bitte an boennsch@festausschuss.de .

 

Kontaktdaten und weiterführende Informationen finden Sie im Internet unter

www.karneval-in-bonn.de / Bönnsch füe Pänz ?

Möchten Sie Ihre Klasse für den Bönnschunterricht anmelden?

Füllen Sie das PDF aus und senden es an boennsch@festausschuss.de

Haben Sie noch Fragen? dann kontaktieren Sie mich unter boennsch@festausschuss.de oder 01522-9762522

An schöne Lieder erinnert man sich sein Leben lang.

Anmeldung zum Bönnschunterricht