Die flitzenden Bützer

Es gibt viele Dinge, die in der Beueler Weiberfastnacht einmalig sind und einfach dazu gehören. Eine besonders wichtige Position haben dabei unsere Bützoffiziere.

Wie Karla Kolumna, die rasende Reporterin, rasen diese beiden Herren in Windeseile durch die Säle und bützen jede bunte Jeckin, die ihnen dabei über den Weg läuft. Einmal von der Leine gelassen, sind sie nicht mehr zu bremsen und versprühen Charme und Freude, wie es sonst kaum jemand schafft. Und jedes Bützchen kommt von Herzen!

Aber nicht nur bützen können sie wie die Weltmeister, auch sonst sind sie für Prinzessin, Obermöhn und die gesamte Equipe die Rettung in jeder Lage!

Jedes Mädchen, das einmal die Ehre hatte, das Amt der Wäscherprinzessin zu bekleiden, hat sie lieben gelernt und – versprochen- jede hat ihre Offiziere geliebt. Sie holen dich jeden Tag an der Haustüre ab und begleiten dich zum Auto, sie öffnen dir jede Türe, massieren die Füße und erfüllen dir auch sonst jeden Wunsch. Dabei haben sie alles, was um sie herum passiert, bestens im Blick und verlieren nie die Kontrolle. Welche Frau sehnt sich nicht nach solchen staatsen Männern?

Bützoffizier der Beueler Wäscherprinzessin wird man aber natürlich nicht einfach so. Zunächst einmal sind die Bützoffiziere stolze Mitglieder der Schutztruppe der Prinzessin, den Beueler Stadtsoldaten. Schon immer hat die Truppe in den schönen rot-blauen Uniformen zwei Unterstützer an die Seite ihrer Prinzessin gestellt. Früher wechselten sich die jungen Männer bei dieser ehrenvollen Aufgabe ab. Dies änderte sich, als sich zu Beginn der 90 Jahre zwei Herren bereit erklärten, die Wäscherprinzessin dauerhaft zu begleiten, anstatt mit ihrem Corps durch die Säle zu ziehen. Karl-Heinz Honrath und Dieter Müller, so hießen die beiden, waren zunächst einfach die Soldaten an der Seite der Prinzessin, bis Wäscherprinzessin Marion I. 1993 scherzhaft nach ihren Bützoffizieren rief. Seit dem hat sich der Begriff fest etabliert und ist aus unserem schönen Brauchtum auf der Schäl Sick nicht mehr wegzudenken.

Dieses wunderschöne und durchaus beneidenswerte Amt bekleiden zur Zeit Josef Schwanenberg und Wolfgang Schenk.

Der liebe Josef weiß schon lange wie der Hase läuft, denn Romina I. (2019/20) wird seine 8. Prinzessin sein, an deren Seite er immer stehen wird. Der 64 jährige Gerüstbauer ist vielseitig einsetzbar. Ob als Ersatz-Fahrer, lebender Händewärmer oder kurzzeitiger Papa-Ersatz, er ist immer da und ein echter Kamerad.

Auch Wolfgang erfüllt seine Aufgaben stets gewissenhaft. Seit mehr als 50 Jahren ist er bei den Beueler Stadtsoldaten und ein lebendes Lexikon was die Truppe angeht. Er hilft und unterstützt, wo er kann, und hat den flottesten Hüftschwung von allen. Sobald die Musik ertönt, ist er allzeit bereit und marschiert mit einem großen Strahlen im Gesicht voran, damit sich auch niemand verläuft. In Rominas Session wird er dieses Amt zum dritten Mal einnehmen und immer den richtigen Weg auf die Bühne finden.

Es ist kaum zu glauben, wie wir sonst doch so selbstbewussten Frauen nach Bützchen betteln, haben wir die Bützoffiziere erst erspäht. Die beiden muss man einfach lieb haben und wir sind unfassbar stolz, dass sie auch in diesem Jahr Romina zur Seite stehen.